Bewaffnung der kaiserlichen österreichischen Armee
In dieser Zeitperiode kann die gesamte technische Entwicklung der Bewaffnung der Infanterie von der Luntenmuskete des 17. Jahrhunderts bis zum modernen Repetiergewehr des Ersten Weltkrieges nachvollzogen werden. Dieser Bestand umfasst die wichtigsten Entwicklungsschritte und ist hinsichtlich der zur Einführung gekommenen Systeme als komplett zu bezeichnen. Als überaus wertvoll, sind die hier vorhandenen Versuchsgewehre und Projekte zu nennen. Diese aus dem Zeitraum 1860-1875 stammenden Stücke sind aufgrund ihrer geringen Produktionszahl besonders selten.
Die Sammlungsgruppe der Bewaffnung der österreichischen Jägertruppe wird im vollen Ausmaß dokumentiert. Hier sind wieder zahlreiche Projekte und interessante Systeme erhalten geblieben.
In der Gruppe der "Extrakorpsgewehre" gilt gleiches im Bezug der Vollständigkeit und Einzigartigkeit der Exponaten.
Die Bewaffnung der Kavallerie zeigt hinsichtlich der Langwaffen als auch der Pistolen eine lückenlose Darstellung sämtlicher eingeführter Systeme und Varianten.
Revolersammlung "Gasser" bzw. "Rast & Gasser"
Diese Sammlung, inzwischen Gegenstand einer Publikation, ist die weltweit umfangreichste und bedeutendste Revolversammlung von dem Hersteller "Gasser" und "Rast & Gasser". Die aus dem Zeitraum 1870 bis 1904 stammenden Exponate sind nicht nur dem rein militärischen, sondern auch dem zivilen Bereich zuzurechnen, spiegeln also in sehr augenscheinlicher Weise die Produktpalette dieser Firma nieder. Ergänzend dazu sind verschiedene österreichische Hersteller vertreten.
Österreichische Waffenfabriksgesellschaft
Im Laufe der Jahrzehnte und der wachsenden Sammlung wurde die Studiensammlung eines weiteren wichtigen Bestandteils der österreichischen Waffengeschichte erweitert. Hier wird ein besonderer Fokus auf die Erzeugung von jeglichen Modellen die in Österreich unter der OEWG oder der Waffenfabrik Steyr stattgefunden hatten. In dieser Kategorie werden auch ausländische Systeme in die Sammlung aufgenommen.
Sammlungsgruppe "Volkswehr und Bundesheer bis 1938"
Diese militärgeschichtliche Epoche ist in heereskundlicher Hinsicht besonderes geprägt von der Übernahme und Adaptierung der Bewaffnung der ehemaligen österreichisch-ungarischen Armee . Dabei interessant sind besonders Stempel und Übernahmemarkierungen alter Waffenbestände durch die neuen republikanischen Streitkräfte. Zusätzlich sind auch die wenigen kompletten Neukonstruktionen und Umbauten, wie etwa der Übergang auf eine neue Militärpatrone im Jahr 1930 erwähnenswert, die in einer kompletten Reihe in Form von Belegstücken dokumentiert werden können.
Sammlungsgruppe Anschluss Österreich "1938-1945"
Nach dem Anschluss Österreich an das Deutsche Reich nutzte die deutsche Wehrmacht, sowie Marine und Luftwaffe die Steyr-Daimler-Puch AG. In der in Steyr ansässige Waffenfabrik, sowie in den kleinen ausgelagerten Produktionsstätten, liefen die Erzeugungen wichtiger Produkte für die Rüstungsindustrie. Beginnend mit dem Code „660“ im Jahre 1939 wurde dieser mit der Bestempelung „bnz“ fortgesetzt und schließlich in den letzten Kriegsmonaten 1945 mit dem Code „swj“ beendet. Erzeugt wurden der Karabiner 98k, die Maschinenpistole 40, die Maschinenpistole 43, das Sturmgewehr 44, das MG 42, die Panzerbüchsen und die Selbstladepistole P35 (Radom).
Sammlungsgruppe "Bundesheer der Zweiten Republik"
Dieser in die Gegenwart reichende Sammlungsbereich umfasst die Bewaffnung der Streitkräfte von 1956 bis heute. Ausgehend von den Seiten der Alliierten an die Republik Österreich übergebenen Beständen an Handfeuerwaffen, die mit entsprechende Objekten belegt sind, sowie weiterverwendete Wehrmachtsbestände.
Josef Schuy
Geboren 1947 in Braunau am Inn. Durch familiäre Wurzeln wurde ich Schuhmacherlehrling und legte nach Absolvierung des Wehrdienstes 1956/66 bei der Fernmeldetruppe in Salzburg und der Zeit als Geselle mit Bravour vorzeitig die Meisterprüfung für Schuhmacher ab. Danach habe ich die Leitung eines renommierten Schugeschäftes in Braunau übernommen. Seit der Jugend ist ein ausgeprägtes Interesse für Waffen und Militärgeschichte vorhanden. Seit 1976 veranstalte ich zweimal im Jahr ein Sammlertreffen in meiner Heimatstadt.
Ich bin Mitglied in der Gesellschaft für Österreichischer Heereskunde, in der ich mehrere einschlägige Vorträge hielt. Weiters habe ich zahlreiche Artikeln, speziell über österreichische Militärwaffen in Fachzeitschriften sowie 6 Bücher veröffentlicht. Zusammen mit meinem Sohn Thomas und meinem Enkel betreiben wir die "K. u. k. wehrtechnische Studiensammlung Braunau" auf musealem Niveau und dem wohl umfangreichsten einschlägigen Facharchivs mit über 100.000 Dokumenten. Seit 1995 habe ich erfolgreich die Ausbildung zum gerichtlich beeideten Sachverständiger für Schusswaffen erfolgreich absolviert. 2015 wurde mir der Konsulent für allgemeine Kulturpflege von der Oberösterreichischen Landesregierung verliehen.
Thomas Schuy
Ich bin Jahrgang 1967. Während meiner beruflichen Weiterbildung konnte ich durch viele Reisen in den Staaten ein umfassendes Wissen im Bereich diverser Waffenherstellern und Nationen aneignen. Die Freude am Sammeln und den Freunden die ich in dieser Zeit gewonnen habe, sind eine wahre Bereicherung in meinem Leben.
Stefan Schuy
Ich, Stefan Schuy, geboren im Jahr 1994 habe die HLW in Braunau mit Matura abgeschlossen. Nach dem Präsenzdienst und einem Praktikum bei der Firma Joh. Springers Erben habe ich die Konzessionsprüfung zum Handel mit nichtmilitärischen und militärischen Waffen erfolgreich abgelegt. Danach setzte ich meinen beruflichen Werdegang an der PH Wien fort.